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2006 Guinea
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2006 Südafrika Swasiland
2007 Guinea 2007
2007 Namibia 2007
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2009 2. Süd Afrika Reise
2010 Süd Afrika Reise
2011 Süd Afrika Reise
2011 Botswana, Zimbabwe, Namibia
2012 Südafrika Urlaub mit Camping
2013 Afrika mit Camping
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Afrikas Trommeln

Afrika und seine Trommeln stellen eine untrennbare Einheit dar und obwohl weltweit getrommelt wird, gibt es auf keinem anderen Kontinent eine vergleichbare Vielfalt an verschiedenen Trommelinstrumenten und Ausdrucksformen.

Von den südafrikanischen Zulus über die nigerianischen Yorubas bis nach Westafrika wird in Schwarzafrika getrommelt, aber die absoluten Hochburgen der Trommelmusik und der Trommelkultur sind die westafrikanischen Länder Mali, Burkino Faso, Elfenbeinküste und im ganz speziellen Guinea, der ehemaligen französischen Kolonie.

Das Spielen der Trommeln diente früher unter anderem der Sprach - und Nachrichtenübermittlung wie z. B. mit der Odondo, der s.g. sprechenden Trommel der Yoruba. Trommeln diente aber auch der Unterstützung von Kampfhandlungen, wie es am Beispiel der kriegerischen Zulus noch in den Burenkriegen eindrucksvoll und furchterregend praktiziert wurde.

Besonders wichtig aber waren Trommeln bei jeder Art von Festen oder Ritualen und damit der kulturelle Schwerpunkt vieler afrikanischer Stämme. Zu jedem Anlass wurden die passenden Trommelstücke gespielt, zu denen auch gesungen wurde und die durch den körperlichen Ausdruck der Tänze erst ihre vollständige Bedeutung erhielten.

Afrikas TrommelnDiese Kultur wurde in Westafrika von den Griots (Musiker und Sängerinnen) und den Djembefolas (Meistertrommler) gepflegt und nur durch Überlieferung auf die Folgegenerationen übertragen. Erst in den 80iger Jahren des vorigen Jahrhunderts begann durch Kontakte von deutschen Kulturreisenden mit einem der besten Djembefola Guineas, Famadou Konate eine systematische Aufschrift der bisher nur mündlich oder durch "learning by doing" überlieferten Rhythmen und Lieder der Volksstämme der Malinke, Sousou und Bambara. Dazu musste sogar zuerst eine geeignete Notenschrift entwickelt werden und heute findet man sehr viel Literatur und Notenblätter von vielen, immer bekannter werdenden, westafrikanischen Trommelstücken.

Rhythmus war für mich immer schon das faszinierende Grundelement jeder Musik und ich hätte in jungen Jahren gerne Schlagzeug spielen gelernt. Aber es kam nie dazu und ich konnte mein Rhythmusgefühl und meine Begeisterungsfähigkeit für Musik und Rhythmus nur beim Musikhören und beim Tanzen ausleben. Ich sollte zwar spät, aber noch nicht zu spät, beginnen diesen unerfüllten Wunsch zu verwirklichen und aktiv mit dem Trommeln zu beginnen.

Auf der EXPO 2000 in Hannover im Afrikahaus kaufte ich angeregt von der dortigen Atmosphäre spontan meine erste Djembetrommel.

Ich traf in Wiesbaden einen weißen Trommellehrer, Gavin Grosvenor, der seine Trommelkunst u. a. auch bei Famadou Konate in Workshops in Deutschland und Guinea erlernt hatte. Nach einem ersten Schnupperkurs begann ich begeistert mit dem Erlernen des Trommelns nach westafrikanischen Rhythmen und Vorbildern. Gavin vermittele uns über einen längeren Zeitraum mit seiner gründlichen, systematischen Lehrmethode hervorragende Grundkenntnisse der westafrikanischen Rhythmen und Spieltechniken.

Später lernte ich durch einen glücklichen Zufall den Adoptivsohn und Lieblingsschüler Famadou Konates, dem Djembefola Tonton Soriba Sylla kennen. (http://www.djembe-tonton.de)

Durch seine originelle und ursprüngliche Vermittlung der afrikanischen Lebensfreude und Spielvirtuosität verfiel ich nun endgültig dieser großen Leidenschaft und reiste Ende Januar 2006 zum ersten Mal nach Guinea zu einem Trommelworkshop.

 

Die wichtigsten Trommeln Afrikas

Die Trommelart Ursprungsländer
Volksstämme
Beschaffenheit und
Holzart
Klangbild / Klangfarbe

sprechende Trommeln:
Tama
Odondo
Kalangu / Gangan


Senegal (Wolof)
Ghana (Ashanti)
Nigeria (Yoruba)
schlanke Trommeln, die unter den Arm geklemmt und mit einem Krummstock zur Nachrichten oder Kommunikation geschlagen wurden hell, laut, Klanghöhen differenzierbar, es können s. g. Trommelsprachen gespielt werden heute auch Begleitinstrument
Ngoma Kongo, Zentralafrika große Standtrommeln aus Kambalaholz wird mit der Hand gespielt in Zentralafrika
"Mutter aller Trommeln"
voller Klang, weich, warm und erdig, kann sehr gut als Konzertinstrument eingesetzt werden 3 verschiedene Größen und Klänge
Kpanlogo / Oprente Ghana (Ga) bauchige Holztrommel, auch UR - Konga genannt, Spannsystem mit Pflöcken Ziegenfell (früher Antilope) ähnlich der Konga mit allen Klangfacetten der Ton- und Bassschläge bis zu hellen Slaps
Bougarabou südlicher Senegal (Diolo) Gambia kelchförmige Holztrommel z. B. aus Culcul - Holz mit Kuhfell bespannt, Schursystem - Bespannung weicher und wärmer als die Djembe sehr meditative Klangbilder
Sabar nördlicher Senegal (Wolof) schlanke kelchförmige Holztrommel, wird mit der Hand, oft mit Schlagstock gespielt ähnlich Djembe
Djembe Mali Burkino Faso Guinea (Malinke, Sousou, Bambara) kelchförmige Holztrommel z. B. aus harten Lenke - oder Iroko - Hölzern Schursystem - Bespannung mit Ziegenfell (früher Antilope) für starke Spannung hell, laut, sehr gut differenzierbare Ton - Bass - Slap - und Flamschläge, großes Klangspektrum als ideale Solotrommel, Begleitinstrument
Doum Doum Mali, Burkino Faso, Guinea zylindrische Basstrommeln beidseitig mit Kuhfell bespannt, wird mit Schlagstöcken gespielt zusätzlich mit Metallglocken ausgestattet, die sehr oft mit der linken Hand asynchron zum Trommellauf
Doundounba
Sangban
Kenkeni
  die große Basstrommel
die mittlere Basstrommel
die kleine Basstrommel
satter tiefer Klang für das große TamTam warmer Klang, ideale Ergänzung der Doundounba Führungstrommel für die s. g. Off - Beat betonten Time - Pattern




Afrikanische Tänze

Tänze der Krieger dienten dem Üben von Techniken des Schwert- und Speerkampfes, der Abwehr von Angriffen, entwickeln der entsprechenden Muskeln, rituelle Vorbereitung auf Kriegshandlungen, Besiegen der Angst durch das Zeigen von Kraft und Stolz und kollektivem Zusammenhalt

Liebestänze z.B. anmutige, kraftvolle und energische Tänze, die sehr oft bei Vollmondfesten, Hochzeiten und Jahresfeiern getanzt werden

Yankadi und Macru sind Rhythmen der Susu aus Guinea. Sie werden bei Festen für junge Frauen und Männer gespielt, um sich kennen zu lernen und sich zu verführen. Der Tanz beginnt mit dem langsamen Yankadi, mit weichen Windungen des Körpers. Die beiden Geschlechter stehen in Reihen gegenüber und tanzen langsam auseinander zu. Wenn ein junger Mann Gefallen an einer jungen Frau findet, legt er ihr einen bunten Schal als Zeichen seiner Liebe um. Das ist das Zeichen für den Wechsel. Die Reihen lösen sich auf und es wird individuell der wesentlich schnellere Rhythmus Macru mit vielen erotischen Bewegungen getanzt. Es wird während des Festes häufig zwischen den Rhythmen hin und her gewechselt und die Tänzer und Tänzerinnen kommen sich immer näher. So wurde schon so manche Ehe gestiftet

Tänze zu Initiationsriten Tänze für junge Menschen, die in die Welt der Erwachsenen eingeführt werden. Diese Tänze müssen vor allen Zuschauern gut gemacht werden und geben damit das Vertrauen nun formell von den Erwachsenen anerkannt zu werden. Das macht stolz und führt zu einem tieferen Verständnis für die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl

Soli Lente und Soli Rapid begleiten die Mädchen und Jungen der Malinke ins Erwachsenenalter, während sie in die Geheimnisse von Mann und frau eingeführt werden. Das Spielen der Rhythmen beginnt schon 3 Monate vor der Zeremonie und endete früher mit der umstrittenen Beschneidung. Er ist bis zum Abend der Zeremonie immer öfter zu hören. Bei der feierlichkeit tanzen die Mädchen und Jungen die ganze Nacht durch Der langsame 4/4 Soli Lente wird von den älteren Menschen getanzt, während die Jungen zu dem schnellen 12/8 Rhythmus sehr ausgelassen tanzen

Begrüßungstänze zur Begrüßung, Ehrerbietung und Respektierung von Ankömmlingen, Gästen und Freunden, aber auch zur Selbstdarstellung der eigenen Talente und Attraktivität

Orisha - Tänze Orishas sind die Götter vieler Formen afrikanischer Religionen, als bekannteste z. B. Candomblé, Santerie, Yoruba, Voodoo und Macumba. Jeder Orisha hat seine eigenen Farben, Tage, Zeiten, Speisen und Getränke, seine Musik und natürlich seinen eigenen Tanz. Damit wird der Orisha geehrt, um Hilfe oder Führung gebeten oder versucht ihn zu versöhnen, falls er verärgert scheint.

Anrufung der Geister Diese Tänze sind überall in Afrika anzutreffen und spielen in vielen afrikanischen Religionen eine wichtige Rolle. Sie stellen die Verbindung zu den Geistern her. Es kann der Geist einer Pflanze, eines Ahns oder der Geist des Waldes sein, der gerufen wird und von dem Tänzer Besitz ergreift. Wenn der Geist des Waldes angerufen wird, so ist darin u. a. auch die Bedeutung zu erkennen, dass viele Bäume unter der Erde mit ihren Wurzeln miteinander verbunden sind.

Anrufung Kakilambe ist ein Rhythmus aus West - Guinea vom Stamm der Baga aus der Region Boké. Kakilambe ist der große Geist des Waldes und der Herr des Wassers, des Regens, des Windes und des Feuers. Er wird durch die Trommeln und das Tanzen herbeigerufen und erscheint als große Maskenstatue, die aus dem Wald in das Dorf getragen oder durch einen Maskentänzer verkörpert wird. Kakilambe tritt als ein Orakel auf und wird von den Medizinmännern zu zukünftigen und gegenwärtigen Ereignissen wie z. B. Trockenheit oder Regen, Ernten, Konflikten oder gar Kriegen befragt und ob alles gut ausgehen wird.

Anrufung Moribayassa ist ein Tanz und Rhythmus aus dem Nordosten Guineas, der von Frauen getanzt wird, wenn ihnen ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen ist. Dem voran steht das Gelübde, als letzte Rettung vor einem bestehenden Problem, den Moribayassa zu tanzen, wenn sich z. B. der langersehnte Kinderwunsch einstellt, eine schwere Krankheit besiegt wurde oder sie von ihrem heimlich geliebten Wunschmann erhört wurden. Zu diesem Tanz kleidet sie sich in alte Lumpen und darf sich vollkommen ausgelassen zeigen oder alle Tabus brechen, was sie sonst niemals tun würde. Dabei wird das Dorf, begeleitet von den Trommlern, Sängern und Kinder, mehrmals umrundet und alle feiern das freudige Ereignis mit. Zum Abschluss werden die alten Kleider unter einem Mangobaum auf dem Dorfplatz vergraben oder verbrannt. Dieser Baum wird oft Moribayassa genannt

Bala Kulandyan ist ein sehr alter Rhythmus und Tanz aus der Malinke Tradition. Der Bala Kulandyan ist vergleichbar unserem Storch, ein langbeiniger Vogel der am Meer vom Fischfang lebt und für den Segen steht, der es bedeutet Kinder zu bekommen. Famadou Konate hat die Botschaft des Bala Kulandyan in folgende Worte gefasst : Ich fische um mich zu ernähren und ich fliege um mich fort zu bewegen. So verbinde ich die beiden Schöpfungen, das Meer, in dem ich meine Nahrung finde und den Himmel an dem ich fliege. Ich erteile euch den Rat : das wichtigste im Leben sind Kinder. Frauen, die keine Kinder bekommen, können mich um Hilfe bitten. Bringt mir hundert Dinge und ich werde euch helfen. Der Rhythmus bei vielen Festen gespielt, bei denen es um Kinderwunsch geht, so auch bei dem s.g. Seifenfest, dem Safina malö. Das Seifenfest findet 3 tage vor der eigentlichen Hochzeit statt und ist ein Tanzfest der Frauen, die für das Brautpaar bzw. für das sich hoffentlich bald einstellende Baby Geschenke wie z. B. Seifen, Handtücher, Kleidung, Bürsten, Cremes usw. bringen und damit den Kinderwunsch aktiv unterstützen




Dies sind einige der wichtigsten Rhythmen und Tänze aus Westafrika und Guinea, das aber noch viele weitere traditionelle Rhythmen wie


Kotedjuga der Rhythmus der Clowns,
Soma Sangi einem der Tänze der starken Männer,
Kendé der zur Erntezeit der Hirse gespielt wird , aber auch modernere Rhythmen wie z. B.
Libertè der auf eine bekannte Ballettgruppe gleichen Namens zurück geht


zu bieten hat und deren Reichtum und Vielfalt nahezu unerschöpflich wirkt.



 
 
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