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Teilnahme an der "Flughundtour"
von Manfred Vachal mit 2 Allradfahrzeugen
Nach der 3. Wohnmobilreise durch Südafrika bekam ich große
Lust auf eine echte Wildnis Durchquerung. Angeregt durch Gespräche
auf den Campingplätzen mit Südafrikanern, welche die Länder
Botswana, Sambia und Malawi als echtes wildes Afrika
bezeichneten, machte ich mich zu Hause im Internet auf die Suche
nach Abenteuerreisen durch Afrika und wurde über den Ilona Hupe
Verlag fündig. Als Link fand ich bei dem Afrikaexperten Manfred
Vachal, Koautor und Fotograf des Ilona Hupe Verlages, das Angebot
der Mitreise auf einer seiner vielen Afrikatouren.
Dies
entsprach am ehesten meiner Vorstellung einer individuellen Reise,
da maximal 6 Personen in 2 Fahrzeugen als Gruppe auf die Reise gehen
sollten. Meine Frau und ich entschieden, dass ich diese Tour ohne
sie mitmachen sollte, um Erfahrungen in der afrikanischen Wildnis
zu sammeln.
Am meisten sprach mich die Beschreibung der Flughundtour 2004 an
: Elefanten, Flughunde und Hippos, die in die am weitesten abgelegenen
Regionen und Nationalparks Sambias führen sollte.
Und so meldete ich mich nach Klärung vieler Rückfragen zu dieser
Reise an, ohne zu wissen, wer die anderen Teilnehmer sein würden.
Die Reisezeit
Zum ersten Mal reiste ich Ende Oktober / Anfang November nach Afrika.
Der Zeitraum markiert das Ende der Wintertrockenzeit und die Übergangsphase
zur Sommerregenzeit. Der Reisezeitpunkt wurde von Manfred Vachal
bewusst so gewählt, da der abschließende Höhepunkt der Besuch des
Kasanka - NP mit seinen hunderttausenden von Palmenflughunden sein
sollte, die erst zu dieser Jahreszeit dort regelmäßig auftauchen
.
Die Reiseroute
Mittwoch 27.10 Anreise mit KLM von Frankfurt über Amsterdam
und Nairobi nach Lusaka in Frankfurt treffe ich Heike, in Amsterdam
kommen Dagmar und Alex dazu und in Nairobi stößt Adi aus Hamburg
zu unserer Gruppe. Die sechste im Bunde ist Konny, die schon einen
Tag früher nach Lusaka angereist ist
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Wir werden von Manfred und Ilona abgeholt · unsere Fahrzeuge
sind ein VW - Bus T 3 Synchro mit der Aufschrift "Bergwacht",
ein Import aus Bayern und ein Toyota Landcruiser, dem
s. g. Buschtaxi ein robustes älteres Modell · das Gepäck
wird verstaut und los geht es über die Great Eastern Road
ca. 400 km bis Petauke · 1. Übernachtung auf dem Campingplatz
Zulus Kraal. · jeder bekommt ein eigenes Zelt · ich habe
ein praktisches und luftiges Zelt Modell Kalahari, aber
die Mosquitoes - Netze sind nicht eng genug, um die kleinen
Ameisen fern zu halten. |
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2. Tag |
Wir verlassen die
Zivilisation |
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Über die Petauke Road nach Mfuwe · Abfahrt über eine
steile, steinige Allradstrecke in das Luangwatal · gebirgige
Buschlandschaft · ausgiebige Mittagspause an einer Lagune
· die ersten von Manfred versprochenen Elefanten tauchen
auf · Campingplatz direkt am Luangwa River gegenüber des
South Luangwa Nationalparks · es gibt sogar eine Bar und
einen kleinen Pool |
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3. Tag |
im South Luangwa
N.P. |
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ausschlafen und ruhiger Tagesbeginn · Nachmittagssafari
im National Park · ein halbstarker Elefant will uns die
kurvige Durchfahrt durch den Busch versperren · er trollt
sich nach einigen Trompetenstößen und Scheinangriffen
· eine große Elefantenfamilie mit Babyelefanten zieht
in der Nachmittagssonne an uns vorbei · beim Sundowner
an der Luangwa Wafwa Lagoon beobachten wir weitere Elefanten |
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4. Tag |
im South Luangwa
N.P. |
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Morgensafari · heute wollen wir Löwen aufspüren
· und es klappt · zu erst eine einäugige Löwin · dann
ein Löwenpaar · als ich die Löwin von außerhalb des Fahrzeugs
filme, schaut sie mich plötzlich aufmerksam an, steht
auf und ich bin wieder schnell im Auto · als die Löwen
sich trollen verfolgen wir sie mit dem Toyota und finden
sie wieder · wir stehen in unmittelbarer Nähe zwischen
Löwenpascha und Löwin und können sie lange beobachten,
fotografieren und filmen · wir sind begeistert und begießen
das Ereignis mit dem mitgenommenen Whiskey von Konny ·
auf der Heimfahrt treffen wir auf einen weiteren kapitalen
männlichen Löwen |
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5. Tag |
Weiterfahrt und Wildübernachtung |
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Fahrt durch den Nsefu Sektor · Pause und
Wildbeobachtungen an den Hot Springs, eine heiße Thermalquelle,
ähnlich heiß wie der heimische Wiesbadener Kochbrunnen
ca. 65 ° C · Kronenkraniche und Pukus, auch Grasantilope
genannt · Weiterfahrt durch die Game Management Area mit
Landwirtschaft und kleinen afrikanischen Dörfern · Reifenpanne
am Toyota, wir verlieren viel Zeit und erreichen unseren
Wildcampingplatz kurz vor Sonnenuntergang am Luangwa River |
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6. Tag |
weiter zum North
Luangwa N.P. |
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Durchquerung des Luangwa an einer Furt ·
Beobachtung vom steilen Ufer aus einer großen Hyppo -
Ansammlung im seichten Wasser des Lungwa · um die Mittagszeit
erreichen wir das berühmte Buffalo Camp des weißen Sambianers
Mark Harvey direkt an einer Flussbiegung des Mwaleshi
Rivers gelegen · perfekte Szenerie : am gegenüberliegenden
Ufer erwartet uns eine große Buffaloherde · wir beziehen
die aus Schilf gebauten Chalets, die zum Teil auf Stelzen
hoch über dem Boden stehen |
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7. Tag |
Aufenthalt im Buffalo
Camp |
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Walking Safari am frühen Morgen · ein unvergesslicher
direkter Kontakt zur Wildnis · wir beobachten Löwen, die
nachts einen Buffalo gerissen haben · die Geräusche des
Todeskampfes waren im Camp deutlich zu hören · wir durchqueren
den flachen Fluss zu Fuß, gehen durch hohes Savannengras
· wir sehen Hyänen, Seeadler, Pukus, Impalaherden · nach
der Rückkehr relaxen im Camp · eine weitere Walking Safari
am späten Nachmittag in den Sonnenuntergang vertieft die
Eindrücke · ein verstörter einzelner Buffalo taucht plötzlich
direkt vor uns auf, er ist noch vom nächtlichen Geschehen
verschreckt und flüchtet · entfernte Elefanten, eine Löwenfamilie
am gegenüberliegenden Ufer, eine ruhende Hyäne auf einer
Sandbank im Fluss runden den Gesamteindruck ab · der Night
Game Drive mit Mark Harvey beschert uns eine Leoparden
Begegnung · optimaler kann ein Wildnistag nicht verlaufen |
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8. Tag |
Weiterfahrt ins Hochland |
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nach einer letzten Morning Walking Safari
· wir haben den nächtlichen Riss des Leoparden gefunden,
ein sauber ausgeweidetes Impala · verlassen wir das Lungwatal
und fahren zum Hochland Nordostsambias zum kulturell sehr
interessanten Anwesen Shiwa Ngandu und den heißen Quellen
Kapisha Hot Springs, in denen wir am Abend in Freien gemütlich
im flachen warmen Wasser relaxen und plantschen |
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9. Tag |
Aufenthalt in der
Region |
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am Morgen Besichtigung des herrschaftlichen
Anwesens mit dem schlossähnlichen Herrenhaus, das im englischen
Stil vom Großvater Mark Harveys in der Kolonialzeit als
seine afrikanische Residenz gebaut wurde · auf dem Gelände
finden wir am Tage ein Buschbaby, eigentlich ein nachtaktives
Tier · am Nachmittag unternehmen wir eine Wanderung zu
den Chusa Wasserfällen, man kann im Naturfelsbecken herrlich
baden · abends erneutes Baden in den Hot Springs · Besuch
der Bar von Mark Harvey · wir nehmen einige Drinks und
hören westliche Musik |
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10. Tag |
Weiterfahrt über
Mpika |
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Wir besichtigen die Begräbnisstätte von
Mark Harveys Großeltern und genießen den herrlichen Blick
über den See der königlichen Krokodile und verlassen danach
Shiwa Ngandu · die Vorräte werden auf einem typischen
afrikanischen Markt in Mpika aufgefrischt · wir fahren
weiter zum Lavushi Manda N.P. in dem es kaum noch Wildtiere
gibt · Wildcamping am Lukulufluss mit unglaublich lautem
Froschkonzert · eine herrliche Waldkulisse und darüber
spannt sich wie ein Zeltdach der unbeschreibliche Sternenhimmel
der afrikanischen Nacht |
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11. Tag |
zu den Bangweulu
Swamps |
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Über ausgewaschene Lehmpisten geht es an
Bisadörfern vorbei in die völlig ausgetrocknete Randzone
der Bangweulu Swamps, die in der Regenzeit vollständig
geflutet sind und eine reiche Fischfangquelle darstellen
· im Camp überrascht uns ein kurzes Gewitter, der Regen
bindet den Staub etwas und ein wunderschöner Regenbogen
steht über der Region · bei der anschließenden Pirschfahrt
sehen wir Streifenschakale, Lechwe - und Tsetsebe - Antilopen,
die in der weiten Ebene leicht auszumachen sind |
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12. Tag |
weiter zum Lake Waka
Waka |
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Nach einer Morgenpirschfahrt mit weiteren
großen Antilopenherden (Lechwe bzw. schwarze Moorantilope)
fahren wir weiter und bringen eine Frau und ihre Kinder
zu ihrem Bisadorf · dort gibt es ein großes Palaver ·
wir sind von vielen Kindern umringt und können zuschauen
wie Hirsebier gebraut wird · weiter geht es zum Waka Waka
See, ein idyllisch gelegener Badesee ohne Krokodile und
Bilharziose · ich unternehme alleine ein Umrundung des
Sees und scheuche eine Sitatunga - Antilope und viele
Vögel auf |
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13. Tag |
weiter zum Kasanka
N.P. |
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ein Teil der Gruppe besichtigt das nahe
Livingstone Memorial · · der nächste Campingplatz liegt
am Kasanka River · eine kurze selbst zu betätigende Fähre
bringt mich zur anderen Seite und ich beobachte Pukus
aus nächster Nähe · am Abend fahren wir zum eigentlichen
Ziel, einem Beobachtungsstand in einem riesigen Mahagonibaum
in 10 m Höhe · mit der Dämmerung brechen hunderttausende
Palmenflughunde auf und fliegen zu ihren nächtlichen Fressplätzen,
ein unvergessliches Erlebnis wie die fliegenden Tiere
gegen den dämmrigen Himmel kontrastieren |
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14. Tag |
wieder Richtung Lusaka |
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Ausschau nach den scheuen Sitatunga - Antilopen
am frühen Morgen · danach besichtigen wir die Tagesrastplätze
der Flughunde · der Höllenlärm und das unruhige Flugspektakel
tausender, immer wieder auffliegender Flughunde, beeindruckt
uns sehr · wir verlassen den Kasanka N.P. und fahren Richtung
Lusaka bis zum Campingplatz Forest Inn · unsere spektakuläre
Wildnisdurchquerung Sambias neigt sich ihrem Ende zu |
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15. Tag |
zurück nach Lusaka |
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ein naturnaher Campingplatz außerhalb Lusakas
ist unsere letzte Bleibe · hier leben wilde, aber nicht
zu scheue Tiere wie Impalas, Zebras und Elenantilopen,
die mich sehr nahe herankommen lassen, aber mich sehr
genau beobachten und mich nicht aus dem Auge lassen |
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16. Tag |
Markt mit Kunsthandwerk |
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wir verabschieden Alex, der weiter zu den
Viktoriafällen fahren will und besuchen einen Markt mit
heimischem Kunsthandwerk · ich erstehe eine große Giraffenstatue,
eine kleinere Ebenholzstatue einer Frau und eine sambische
Haustrommel · packen, relaxen |
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17. Tag |
Abreise am frühen
Morgen |
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Samstag den 13.11. Rückreise von Lusaka
über Nairobi und Amsterdam nach Frankfurt |
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Fazit nach knapp 2 1/2 Wochen:
Eine
spektakuläre Reise, ein echtes Highlight, das ich alleine
so nie hätte realisieren können, brachte mir unschätzbare Eindrücke,
Erlebnisse und Erfahrungen in der afrikanischen Wildnis. Ich fand
bestätigt, was man mir zuvor erzählt hatte, eine Reise durch Sambia
führt in das wahre Afrika. Hier gibt es noch unberührte afrikanische
Regionen und National Parks ohne Zäune. Die Kontakte zu den einfachen
freundlichen Menschen beeindruckte uns sehr und brachte uns Einblicke
in den Alltag der Menschen, wie ich sie zuvor noch nie erlebt hatte.
Und sofort war es wieder geweckt, das Reisefieber und nicht lange
nach diesem Erlebnis plante ich unsere erste eigne Wildnisdurchquerung
durch Namibia und Botswana.
Die Teilnehmer der Reise waren zu einem echten Team zusammen gewachsen
und so trafen wir uns im Januar in Bonn bei Dagmar um das sehenswerte
Ergebnis meiner Videodokumentation gemeinsam zu genießen.
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