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Selbst geplante Allradtour durch die Länder Namibia - Botswana
- Zimbabwe
Nach meiner Rückkehr von der Sambia - Flughundtour mit Manfred
und Ilona, war ich noch so euphorisch, dass ich sofort mit der Planung
der ersten eigenen Allradtour begann.
Ich hatte die Idee eine Oneway - 3 - Ländertour mit Start und Ziel
in Windhoek, Namibia zu planen. Der abschließende Höhepunkt sollte
die wichtigste Afrikaendeckung Livingstons, die spektakulären Viktoria
- Wasserfälle werden. Bei einer früheren Geschäftsreise nach Brasilien
hatte ich das Glück die Wasserfälle des Iguazus, die größten Wasserfälle
der Erde, am Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Uruguay besichtigen
zu können und ich war gespannt darauf, wie die Voktoriafälle dazu
im Vergleich sein würden.
In Victoria-Falls würden wir das Fahrzeug abgeben und über Maun
in Botswana zurück nach Windhoek fliegen.
Mit dieser Reise wollte ich einen Traum verwirklichen, 3 berühmte
Nationalparks, den Etoscha N. P. in Namibia, das Okavangodelta
und den Chobe Nationalpark in Botswana mit einer Reiseroute zu verbinden
Die Reisezeit
Wir wählten in diesem Jahr die Monate Mai / Juni , da es dann nicht
so heiß in diesen Ländern ist und die Wildbeobachtung mit weniger
Laub an den Bäumen noch einfacher sein soll. Und die Trockenzeit
sollte sicher stellen, dass wir keine Probleme mit tiefen Schlammpassagen
in Botswana haben würden. Dafür mussten wir uns darauf einstellen,
einige lange und schwierige Tiefsandpassagen meistern zu müssen.
Die Reiseroute
21.05. Samstagabend Anreise mit direktem Nachtflug mit Namibian
Airlines von Frankfurt nach Windhoek
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Übernahme des Bushcampers von 4Wheel - Tracks in Windhoek
· Einkaufen am Sonntag im Supermarkt, bis 12:00 muss das
erledigt sein, dann schließen die Geschäfte · wir starten
gen Süden zu unserer ersten Unterkunft, der Betesda -
Gästefarm, die wir erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen
· erste Erfahrungen auf Namibias breiten, sandigen Schotterpisten |
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2. Tag |
Aufenthalt auf Betesda |
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Ausschlafen, Relaxen, Koffer aus- und Buschcamper einräumen
· Wanderung über das weitläufige Gelände der Farm, die
in der Randzone der Naukluftberge liegt und eine eigene
ergiebige Quelle hat |
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3. Tag |
Ausflug zum Sossus
- Vlei |
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Wir fahren zu den höchsten Dünen der Welt,
den berühmten Dünen des Sossus - Vlei · ich fahre mutig
das letzte Stück ca. 5 km Tiefsand bis zum Endpunkt mit
unserem Bushcamper, ein Toyota Hilux mit Campingkabine
· wir wandern zum Dead - Vlei, einem Talkessel inmitten
hoher Dünen mit bizarren Baumskeletten · auf der Rückfahrt
bleibe ich im heißen Sand stecken, ein Ranger befreit
uns und ich lerne sehr viel über das Fahren in Tiefsandpassagen
· auf der Rückfahrt ein Einhorn, eine einsame Oryx - Antilope
mit nur einem Horn |
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4. Tag |
wir verlassen Betesda |
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und fahren durch den Namib - Naukluft -
Park und durch die öde Namibwüste in Richtung Swakopmund
bis zum außerhalb, etwas höher gelegenen Sofia Dale Campingplatz
· Swakopmund liegt oft im dichten Nebel da es an der Atlantikküste
und dem kalten Bengweulastrom liegt, der aus der Region
der Antarktis kommt · |
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Swakopmund am Morgen, der Nebel will nicht
richtig weichen, Swakopmund beeindruckt uns wenig · am
Nachmittag fahren wir in die Namib zu den Moonlandscapes
und dem Welwitschia - Drive · wir besichtigen die mit
1.500 Jahren älteste Welwitschia Mirabilis · Rückfahrt
mit dem Sonnenuntergang |
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6. Tag |
C 34 an der Küste
entlang |
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wir fahren bei trübem Wetter nach Norden
zum Cape Cross Seal Reserve · wir besuchen die große Pelzrobbenkolonie
mit hunderttausenden von Seelöwen · wir verlassen die
Küste und kommen über die C35 in die wärmeren Region Erongo
und des Damaralandes · Übernachtung in Uis |
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7. Tag |
über C 35 und D2612 |
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wir verlassen Uis und finden ein Chamäleon
auf der Strasse · Weiterfahrt zum verbrannten Berg und
den Organpipes (Orgelpfeifen = Basaltfelsformation) ·
unsere ersten wild lebenden Springböcke · Abstecher nach
Twyfelfontein zu den Felsgravuren der Bergdamara · von
dort zum Wüstencamp Xaragu |
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8. Tag |
Aufenthalt in Xaragu |
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Ausflug zum nahen Perified Forest (versteinerter
Wald) · Relaxen im Camp · Wanderung am Nachmittag durch
die unmittelbare Umgebung des Camps |
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9. Tag |
weiter über C39 Khorixas |
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und Outjo zur Cheetahfarm Otjitotongwe ·
Übernachtung auf dem innerhalb der Farm gelegenen Campingplatz
· Fahrt mit dem offenen Pick - Up zu den Gehegen der halbwilden
Geparden zur Fütterung |
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10. Tag |
Weiterfahrt über
C 38 |
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zum Etosha - Nationalpark zum Camp Okaukuejo
· beeindruckender Nachmittag und Abend mit Tierbeobachtungen
im Camp am dortigen, abends und nachts beleuchteten Wasserloch
· große Elefantenfamilien und Rhinos kommen zum Trinken
· am Abend Hochzeitstag - Dinner im Restaurant |
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früh am Morgen Pirschfahrt in der Vegetationszone
· Schakale · mehrere Löwen · viele Elefanten · ein kapitaler
Kudu · Picknick in der Nähe des Wasserlochs Elefants Bath
· erster Eindruck von der riesigen Etosha Salzpfanne ·
nachmittags relaxen, schwimmen, grillen |
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12. Tag |
wir verlassen Okaukuejo |
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Pirschfahrt durch den Nationalpark · Frühstück
direkt an der Etosha - Salzpfanne · viele ausführliche
Tierbeobachtungen z. B. Oryxantilopen · Blackfaced Impalas
· Elefanten · Giraffen u. a. · Ankunft und Übernachtung
im Camp Halali · Fußmarsch zum dortigen Wasserloch mit
Beobachtungen in der Dämmerung |
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13. Tag |
wir fahren entspannt
weiter |
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mit ausführlichen Pirschfahrten Weiterfahrt
durch den Nationalpark zum Camp Namutomi · hier streunen
die Schakale durchs Camp und nachts klaut einer meinen
Hut und nagt auf dem Liederriemen herum · wir feiern die
Etosha - Pirscherfolge am Lagerfeuer mit einer Flasche
Wein |
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14. Tag |
wir verlassen Etosha
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nach der erfolgreichen Pirschfahrt am frühen
Morgen über den Dik - Dik - Drive mit dem Erspähen der
scheuen Dik - Diks, der kleinsten Antilope Afrikas · wir
fahren weiter über die B 1 Tsumeb, Otavi und Otjiwarongo
zum Waterberg Plateau Nationalpark |
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15. Tag |
Aufenthalt und Wanderung |
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Beobachtung von Erdhörnchen, Streifen -
Mangusten, Dik-Diks und vielen Vögeln · Wanderung unterhalb
der bizarren Felsformationen mit weiten Ausblicken in
die Ebenen und die Savannen Namibias |
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16. Tag |
Weiterfahrt über
C30 |
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Otjosondo und Hochfeld nach Gobabis und
weiter zur Lionfarm Harnas, der berühmten privaten Wildlife
Foundation von Familie van der Merve mit einer Tierklinik
und einem Tierwaisenhaus |
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17. Tag |
Aufenthalt auf Harnas
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einem magischen Ort mit großen Tierpopulationen
u. a. Löwen · Leoparden · Wildhunden · Geparden gemeinsame
Fütterungstouren über die Farm zusammen mit den jungen
Volontären, die aus aller Welt dorthin kommen und Tierpflege
erlernen und praktisch mitarbeiten |
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18. Tag |
Weiterfahrt über
B6 |
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den Trans - Kalahari - Highway über den
Grenzübergang Buitepos nach Botswana und weiter über Ganzi
nach Maun · wir kommen dort bei Dunkelheit an und lernen
wie schwierig und stressig die Orientierung ist · wir
finden dennoch intuitiv unseren Campingplatz bei der Island
Safari Lodge · als Belohnung ein Candlelight Dinner im
atmosphärischen Restaurant der Lodge |
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19. Tag |
wir verlassen die
Zivilisation |
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und fahren von Maun zum Moremi Game Reserve
direkt am Okowango - Delta · es sind erste Tiefsandpassagen
zu bewältigen · wir kommen am frühen Nachmittag am Campingplatz
North Gate an · ab jetzt sind wir wirklich in der Wildnis
· kein Zaun schützt uns mehr · erste Nachmittagspirschfahrt
mit einigen Antilopen z. B. Tsetsebes und einem sensationell
schönen Sonnenuntergang · nachts kommen die Hyänen und
zerfetzen unsere Plastikspülschüssel die wir draußen vergessen
haben |
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20. Tag |
Weiterfahrt nach
Xakanaxa |
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Morgenpirschfahrt mit frischen Elefantenspuren
· wir kommen in Xakanaxa an und sehen zum ersten mal nach
2 Wochen wieder Wasser · idyllischer Platz mit vielen
Vögeln · die nächste Pirschfahrt soll zur Third Bridge
führen · die Orientierung ist schwierig, die Tiefsandstrecken
sind anstrengend und kurvig · Elefanten versperren uns
den Weg · wir drehen um und fahren weiter zum Campingplatz
North Gate · wir beobachten einen ganz seltenen und scheuen
Burschen, einen Honigdachs · abends am Lagerfeuer kommen
die Hyänen ganz nah und wir müssen sie verscheuchen |
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21. Tag |
wir verlassen Moremi |
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nach einer Übernachtung in echter Wildnis
mit intensiven, typischen Geräuschen der afrikanischen
Nacht verlassen wir das Moremi - Wildschutzgebiet am North
Gate über die ganz spezielle Holzbrücke und fahren am
River Qwai entlang Richtung Chobe National Park · nach
weiteren intensiven Tierbeobachtungen am Fluss erreichen
wir das südliche Tor des Chobe Nationalparks · nach Befragung
des Rangers entscheide ich mich die Marshroad und nicht
die Sandridge Passage zu wählen · nach mehreren Elefanten
Begegnungen mit großen Savuti - Elefantenbullen erreichen
wir Savuti und die Savuti Safari Lodge im Zentrum des
N.P. gelegen · abendliches Dinner in der offenen Lapa
mit Löwenalarm · eine Löwin marschiert durchs Camp |
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22. Tag |
Aufenthalt in Savuti |
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die letzten Tage waren anstrengend , wir
entscheiden 2 Nächte zu bleiben · Morgenpirschfahrt mit
dem offenen Range Rover · Relaxen am Pool · wir haben
ein Chalet mit eigenem Wasserloch · Elefantenbeobachtungen
· Nachmittagspirschfahrt · abendlicher Leopardenalarm
in der Anlage · ein Leopard ist auf der Jagd nach einer
Ginsterkatze · anschließend abendliches Dinner in der
offenen Lapa · Babyelefant am Wasserloch |
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23. Tag |
wir verlassen Savuti |
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über die lange Sandpassage der nördlichen
Sand Ridge verlassen wir den Chobe N, P. am Ghoha Gate
und wühlen uns weiter durch den Sand bis Kachikau · am
Ngoma Gate erreichen wir die erste Asphaltstrasse nach
über einer Woche · über Kasane kommen wir zur Grenze nach
Zimbabwe und dort nach 70 km zur Ortschaft Victoria Falls
· wir übernachten in der Gorges Lodge direkt an der tiefen
Sambesischlucht |
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24. Tag |
Aufenthalt an den
Vic Falls |
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Sonnenaufgang über der Schlucht auf der
sambischen Seite · ab der Mittagszeit Besuch an den Viktoriafällen
auf der Zimbabwe Seite · wir besuchen sehr ausführlich
fast alle erreichbaren Aussichtspunkte mit gemieteter
Regenschutzkleidung · am Nachmittag herrliche Regenbögen
über den Wasserfällen · spektakuläre Ausblicke und zum
Abschluss das Livingston Denkmal · abendliches Abschieds
- Candlelight Dinner und Blick über die abendliche Schlucht |
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25. Tag |
Fahrt zum Flugplatz |
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Victoria Falls Airport · Abgabe des Fahrzeugs
· der Fahrer der das Fahrzeug abholen soll ist noch nicht
da · Rückflug nach Windhoek · Zwischenlandung in Maun
· letzter Blick über die afrikanische Wildnis · Ankunft
in Windhoek und Rückflug und |
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Ankunft am Donnerstag den 16.06. in Frankfurt
Fazit nach knapp 4 Wochen:
Eine
sensationell erlebnisreiche Reise ist viel zu früh zu Ende
gegangen. Und wir durften ein bisschen stolz auf uns sein, es gewagt
und geschafft zu haben. Außer im Sossusvlei waren wir nicht mehr
im Sand stecken geblieben, obwohl einige schwierige Passagen zu
bewältigen waren. Wir hatten ungefähr 4.500 km zurück gelegt und
so viele verschiedene Erlebnisse und Eindrücke wie selten zuvor.
Namibia ist ein einfach zu bereisendes Land, die Straßen
und Pisten sind einwandfrei befahrbar. Die Wege zu den Sehenswürdigkeiten
sind teilweise lang und man muss bereit sein, diese Entfernungen
in Kauf zu nehmen. Das Land ist ideal für Camping oder für Übernachtungen
auf wunderschön gelegenen Gästefarmen. Es regnet eigentlich nie.
Die Temperaturen in der gewählten Reisezeit waren für uns ideal.
In der Wüste kann es aber nachts empfindlich kühl werden und man
benötigt warme Zudecken oder Schlafsäcke.
Auf Namibias Pisten muss man beim Fahren vorsichtig sein, es passieren
immer wieder schwere Unfälle, obwohl es kaum Verkehr gibt. Das Fahren
ist entfernt vergleichbar mit Fahren im Pulverschnee, denn der Sand
fährt sich zu tiefen Spurrinnen zusammen und man hat einen unglaublich
langen Bremsweg auf den Schotter - und Sandpisten. In der Dämmerung
und nachts gibt es häufig Wildbegegnungen als Hauptursache für die
Unfälle. Selbst am Tage sind vor uns Warzenschweine über die Strasse
gelaufen, aber am Tage sieht man alles sehr früh, da die Straßen
oft schnurgerade sind. Ein Fahrzeug erkennt man schon 5 km vorher
an seiner Staubfahne. In langen Kurven kann das Auto ins Driften
geraten, wenn man sie zu schnell angeht. Und die Namibier fahren
oft unverantwortlich schnell bis zu 120 - 130 km / h bei diesen
Straßenverhältnissen. Kein Wunder dass es ab und zu kracht oder
sich ein Auto überschlägt.
Das
absolute Highlight Namibias war der Etosha - Nationalpark.
Nirgendwo sonst ist es so einfach Tiere zu beobachten, wenn auch
die beleuchteten Wasserlöcher schon etwas dekadent wirken und der
Eindruck echter Wildnis verloren geht. Wir haben es dennoch sehr
genossen.
Botswana ist das ideale Land für Wildnis - Einsteiger. Man
kann sich eigentlich nicht verfahren, obwohl man allein ist und
im Zweifelsfall niemanden fragen kann. Wir hatten ein mobiles Garmin
- Sattelitennavigationsgerät dabei, das ich aber nicht zum Routing
sondern nur zur Kontrolle benutzt habe. Aber nach jeder Kontrolle
war ich mir wieder sicher, nicht falsch gefahren zu sein. Deshalb
ist es sehr zu empfehlen ein Gerät mit zu nehmen.
Am Okavango - Delta hatten wir zu wenig Zeit eingeplant
und deshalb keine Möglichkeit in die Wasserregion einzufliegen.
Das sollte man, wenn man schon einmal dort ist, eigentlich mitnehmen.
Von Xakanaxa aus kann man interessante Bootsausflüge unternehmen.
Die riesigen Elefantenbullen und Elefantenfamilien in Savuti haben
uns für das Versäumte entschädigt und die Viktoria Fälle waren ein
wirklich krönender Abschluss.
Wir träumten noch lange von diesem Urlaub und ich war froh fleißig
gefilmt und fotografiert zu haben, so konnte ich eine schöne Dokumentation
anfertigen, die Träume und Vorstellungen waren mehr als erfüllt.
In der Zwischenzeit beherrsche ich meine semiprofessionelle digitale
Videokamera Canon XM2 sehr gut, so dass sich das Ergebnis gut anschauen
lässt.
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